Xerxes

Xerxes (I) wurde 1981 gegründet. Unser erster Bassist sagte gleich "Ich kann nicht spielen". Das traf zu und so wurde er bald ersetzt. Er hieß übrigens auch Martin, genau wie ich und sein Nachfolger. Neben mir und Martin J.  gehörten noch Gitarrist Harald P. und Schlagzeuger Dirk R. dazu. Theoretisch auch Keyboarder Markus F., aber der tauchte nur zweimal auf. Wir spielten zuerst "Another One bites the Dust" (Uns grauste vor nichts!, "Bad Moon Rising" (davon ist sogar noch ein Stück auf einer Kassette erhalten) sowie ein Instrumentalstück, dass ich "Regentänze" getauft hatte und das so ähnlich war wie "Flash" von Marquis of Kensington. Die vier Akkorde stammten von Markus F. Getaugt hat alles nichts.

Später spielten wir dann "Don’t let it hurt you", das wir alle mochten. Zunächst hatten wir nur ein Intro und ich einen Text, zu dem ich in der Probe rasch ein paar Akkorde schrieb. Das war wohl das Beste. Denn schon "Die Kugeln" nach einem Gedicht von Christian Morgenstern mochten die anderen nicht. Von beiden Songs gibt es noch eine Aufnahme. Dann kam ich mit einem völlig unbrauchbaren 20-Minuten-Opus "Bolivia", in dem es um Revolution ging und kurz darauf warfen Harald und Martin J. das Handtuch.

Mit Dirk, Stefan B. (Gitarre) und Kai S. (Bass) gründete ich Xerxes neu (Der Name wurde auch da nicht besser). Wir spielten "Summertime Blues", "Regentänze", versuchten einen Song namens "You’ll pay" der eigentlich allen gefiel und machten eine Neue-Deutsche-Welle-Parodie auf "Da da da". Mangels Zeit fiel die Band rasch auseinander. Es gibt Aufnahmen, über die man aber technisch und musikalisch selbst für eine Schülerband den Mantel des gnädigen Schweigens decken sollte.

Außer bei Xerxes spielte ich damals auf allen möglichen Freizeiten zum eigenen oder fremden Ergötzen (?) und viel in Gottesdiensten (Katholische Schule!) sogenanntes "Neues Geistliches Lied". Ich wollte es schon damals immer rockiger. Das kam (wenn auch nicht immer) gut an, solange die Besetzung akustisch blieb. Später habe ich es dann jahrelang ernsthaft versucht, musste aber irgendwann zugeben – Rock’n Roll ist in der Kirche nicht wirklich erwünscht, es bleibt im Grunde nicht mehr als Schlager.

Auch Songs schrieb ich in dieser Zeit massenhaft. Allein 74 habe ich noch herumliegen – nur verstand ich damals nicht viel davon und höchstens drei oder vier taugen nach massiver Bearbeitung etwas. Auf "Rocco E. Lectro" sind sogar zwei davon zu hören "Die Kugeln" und "Eines harten Tages Nacht". 

Das Bild entstammt einer Aufführung unserer damaligen Theatergruppe "Wecker".